Einige Eintragungen aus dem Gästebuch



In der Wanderausstellung gegen das Vergessen der unschuldigen Lebens-Leidensgeschichten der Massenvernichtungsopfer ist auch der schmerzliche Beweis meiner Mutter … Sie hat ihr Gesicht und ihren Namen zurückerhalten.


Wir sind entsetzt von dem entsetzlichen Verbrechen des NS-Staates. Uns fällt es schwer die Bilder über die Vorgehensweise anzuschauen und uns die Tatsachenberichte durchzulesen, denn dies scheint uns vollkommen unbegreiflich. In der heutigen Zeit scheint es uns unvorstellbar, dass so etwas geschieht, aber die Menschen damals haben es sich sicher auch erst nicht vorstellen können. Wir können diese Ausstellung allen weiterempfehlen, da sie ein weiterer Beweis für die Verbrechen der Nazis ist. Auch appellieren wir an jene, die in der heutigen Zeit diese Verbrechen legalisieren, sich noch einmal genauestens zu überlegen, ob sie überhaupt wissen, wovon sie sprechen und welche Ideologie sie da verfolgen.


Am 23.12.05 schrieb Manfred Georg M. aus Mylau folgenden Brief:
SG. Herr Käbisch!
Ich habe am 19.12. die Schüler-Ausstellung zur Euthanasie im Reichenbacher Rathaus besucht und war bedrückt von den gesammelten Erkenntnissen. Beim Lesen des dazugelegten Faltblattes hatte mich der Verweis auf Dr. Heinrich Braun betroffen gemacht. Hat denn seit der Ausstellung im Landgericht (ab 1.6.05) niemand den Bezug zum "H. Braun-Krankenhaus" Zwickau erkannt… und Fragen gestellt? als Teil der Aufarbeitung durch die Schüler? Oder ist der Name H. Braun jeweils eine andere Person zuzuschreiben? Wenn es aber in jedem Fall um ein und dieselbe Person geht, so sollte das nachträglich aufgearbeitet und bewertet werden − im Interesse der geschichtlichen Wahrheit!
Ich bitte um Ihre Nachricht zu meinen Fragen.
Ich wünsche Ihnen alles Gute für 2006!
Mit freundlichem Gruß!
M.


Wir Schüler der Klasse HE 05 (Heilerziehungspflege) des berufl. Schulzentrums "Anne Frank" Plauen sind sehr beeindruckt von dieser Ausstellung. Mit diesen Dokumenten wurden unsere Kenntnisse aus dem Unterricht sehr anschaulich gefestigt. Hochachtung vor den Leistungen der Schüler, welche diese Ausstellung zusammengestellt haben.


Eine gute Ausstellung! Man muß akzeptieren was damals war! (Schülereintrag) "Akzeptieren" − im Sinne: "Es gab diese Verbrechen", die man allerdings als gebilderter und aufgeklärter Mensch ablehnt. Es macht Mut zu wissen, dass es auch in Zeiten der faschistischen Diktatur Menschen gab, die sich ihre Menschlichkeit bewahrten und versuchten, potentielle Opfer der Euthanasie zu retten. Es ist erstaunlich, was die Schüler des Clara-Wieck-Gymnasiums erforscht und wie sie es darstellten. (Lehrereintrag) Klasse 9 c der Weihnholdschule Reichenbach


Durch diese Ausstellung wurde mir wieder die Diktatur der "Nazi" und der DDR "Stasi" bewußt. Ich bin empört, dass die Anstalt "Untergöltzsch" an der Aufarbeitung der Vorgänge kein Interesse zeigt. Mein Vater wurde zusamen mit mehreren Insassen umgebracht. Auch in der Zeit der DDR mußte ich wegen meiner Frau und meiner Cousine schlechte Erfahrungen machen. Bis zum heutigen Tag habe ich kein Recht bekommen oder Hilfe.


Retrospektivisch betrachtet verdient diese Ausstellung Anerkennung. Von besonderem Interesse waren die Schülervorträge zur Eröffnung. Hervorzuheben ist dabei der Schüler D. Brauße, der allgemeine Einblicke in dieses herausragende Projekt gewährte.


Erschreckend, wie plausibel und scheinbar notwendig die Grausamkeit der NS-Zeit unters Volk gebracht wurde. "Rassenhygiene" klingt doch viel bequemer als Mord.


Ein herzlicher Dank an die engagierten Schüler & Lehrer, dass sie sich dieses Themas angenommen haben.


Dank für diese Ausstellung!
Meine Großeltern lebten in Pirna. Die Ausstellung war mir Anlass, zu Pirna-Sonnenstein nachzufragen. Meine Mutter erinnerte sich, dass ihr Vater von dem Geschehen auf dem Sonnenstein wusste. Auf ihre Frage − sie war damals 20 Jahre alt − warum er davon nichts gesagt hat, habe er geantwortet: "Ich wollte euch nicht in Schwierigkeiten bringen".
Es war eine schlimme Zeit.




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